PSYCHOANALYSE IN DER PROVINZ

 PSYCHOANALYSE IN GRAZ

 

 

 

 

Ein Langzeitprojekt um den Wissenserwerb und -verarbeitung der am Projekt Beteiligten rund um die vielgestaltige Psychoanalyse. Die Website ist Ausdruck eines „working in progress“.

Unter Psychoanalyse wird viel verstanden und auch nicht. Viel Psychoanalytisches hat in die Alltagssprache Eingang gefunden und ist damit Teil unseres Alltagsverständnisses. Jeder von uns „verdrängt“, verfügt bei Bedarf – meist als Entschuldigung – plötzlich über ein Unbewusstes, kennt und beruft sich auf die „Freud’sche Fehlleistung“ und vieles mehr.

Im Gegenteil versteht sich dieses Web als digitale Ausformung einer theoretischen psychoanalytischen Prozesses zwischen Freuds endlicher und unendlicher Analyse (Freud, 1937) wie der Michelangelo im hohen Alter zugeschriebenen pointierten Feststellung „ich lerne noch“.
Schließlich ist sie eine Methode, die eine Kultur der Langsamkeit praktiziert und damit dem kapitalistischen und alltagsoptimierenden Trend entgegenhält – zumeist; auch hier zeigen sich leider langsam gegenläufige Trends, mit denen dieses Web nicht viel gemein haben will.

Das vorliegende Webprojekt macht sich die Untersuchung von Begriffen, die sich im Laufe der psychoanalytischen Entwicklung zu den ihr eigenen Termini wandelten, zum Ziel.

So entlehnte Freud z.B. einige Begriffe, die Gegenstand der damaligen Aufbruchsstimmung und der industriellen wie auch wissenschaftlichen Revolution waren, um mit ihrer Hilfe sein Modell zu denken, bis diese „Leihgaben“ Teil der neuen Strömung, der Psychoanalyse wurden. Es sei nur an den physikalischen Begriff der Verdrängung etc. gedacht, der heute auch Teil der psychologisierten Alltagssprache ist; der Betrachtung der Fachbegriffe, aber auch solcher, die einfach zum Nachdenken über Psychoanalyse hilfreich sind könnte die Websitesammlung dienen.

Von daher ist das digitale Projekt einer ständigen Entwicklung in der ihr eigenen Dynamik und der der mithelfenden Geister unterworfen; Kategorien wie richtig und falsch, wertvoll und -los etc. sind allenfalls neben-sächlich, wenn auch nicht gänzlich unwichtig.

Anregungen sind erwünscht und wohl oft hilfreich, Beiträge und Lob (in der Psychoanalyse findet in der Regel wohl keine Befriedigung durch die Psychoanalytikerinnen statt, hier wird vielleicht ein bissl Neugier befriedigt) ausdrücklich willkommen, und bitte auch Kritik, so ferne sie die Ettiquette wahren.

Schulenspezifische Auseinandersetzungen werden die Inhalte bereichern, Ansprüche auf eine Aufnahme in dieses Web sind zu keiner Zeit gegeben. Das Projekt ist Eigentum der Mitgestalter*innen.